Rebeca Garcia Fuster
© Alice Blangero Rebeca García Fuster stammt aus Benidorm und erhielt ihre Tanzausbildung u.a. von 2020 bis 2024 am Conservatorio Superior de Danza in Alicante. Stipendien ermöglichten ihr Einblicke in die Arbeit von Compagnien wie das New York City Ballet, die Place Dance Studio Company in Madrid, die Valencia Dancing Forward Company, die CIA Cavecanem, Assun Noales Ensemble Otra danza sowie das Ballett der Opera di Roma. Im Rahmen des Erasmus-Programms erweiterte Rebeca Garcá Fuster ihre Ausbildung bei Bridge Pigato Contemporary Italia. 2022/23 war sie Mitglied der in Valencia ansässigen Jove Cía de Danza Gerard Collins. 2024/25 nahm sie am professionellen Trainingsprogramms von Johann Inger Take Off Dance teil. Seit 2025/26 ist Rebeca García Fuster Mitglied des Staatsballetts Hannover.
Welche künstlerische Zusammenarbeit hat dich besonders geprägt?
Johan Inger! Ich habe viel über ihn als Person gelernt und über seine Art, viele Möglichkeiten der Arbeit mit Körper und Geist auszuloten. Ich habe das Gefühl, dass er ein Mensch ist, der einem so viele Dinge beibringen kann, dass es schwierig ist, alles in so kurzer Zeit zu verarbeiten.
Hast du ein besonderes Ritual, bevor du auf die Bühne gehst?
Ich habe ein Ritual, von dem ich glaube, dass es bei mir normalerweise ziemlich gut funktioniert: Ich fange damit an, dass ich ein paar Minuten lang atme, mit Atemaussetzern – und dann mache ich ein paar Koordinationsübungen mit meinen Armen und Beinen oder meinem Kopf und meinen Füßen usw. ... Danach mache ich normalerweise Gleichgewichtsübungen und verbinde mich durch die Atmung mit meinen Kolleginnen und Kollegen, ich mache ein paar Sprünge – und zum Schluss, auch wenn es seltsam klingt, küsse ich ein Kruzifix, das mir meine Großmutter geschenkt hat und dass mir immer Glück bringen und mich überallhin begleiten soll.
Welche Figur oder Person aus der Ballettgeschichte würdest du gerne mal auf einen Kaffee treffen – und warum?
Es fällt mir schwer, mich zu entscheiden, aber ich würde gerne mit Ahram Khan, William Forsythe, Olda Sminorva und vielen anderen arbeiten. Aber ich glaube, die Arbeit mit Marianela Nuñez war für mich schon als sehr junger Mensch immer eine große Inspiration. Ich halte sie für eine der Tänzerinnen, die mich am meisten inspiriert haben und die in mir etwas Besonderes auslösen, wenn ich sie performen sehe. Und ich habe das Gefühl, dass sie ein sehr interessantes Leben in der Welt des Balletts geführt hat – und sie muss unglaublich natürlich und freundlich sein.
Welche Reaktion nach einer Aufführung hat dich am meisten gefreut?
Es ist noch nicht lange her, da sollte ich ein Solo in einer Aufführung tanzen, in der meine ehemaligen Kolleginnen und Kollegen tanzten – und auch meine ehemaligen Direktoren. Meine Familie und mein Freund, den ich schon lange nicht mehr gesehen hatte, kamen ebenfalls als Überraschung. Am Ende war ich glücklich, fühlte mich wieder willkommen, wie zu Hause, im Land meiner Herkunft – und ich konnte es genießen, ein von mir mit viel Zuneigung geschaffenes Stück zu tanzen, zusammen mit meinen engsten Vertrauten.
Welche Musik hörst du, wenn du nicht arbeitest?
Ich höre ein bisschen von allem, normalerweise klassische Musik, Oper, zeitgenössische Musik oder auch mal Reggaeton und Dembow, oft abhängig von meiner Tagesform, je nachdem, ob mir etwas Lebendigeres oder doch etwas Ruhigeres guttut.
Welche Rolle kann Tanz in unserer Zeit spielen?
Ich denke, dass Tanz eine kulturelle Tätigkeit ist, die alle Arten von Publikum inspirieren kann und die in der Lage ist, der Gesellschaft sehr wichtige und tiefgreifende Botschaften zu vermitteln, die uns helfen können, uns mit uns selbst und unserer Umgebung zu verbinden, uns auszudrücken, uns glücklicher zu fühlen. Tanzen ist wichtig – und sollte immer wichtiger werden! Sonst geht etwas verloren, was uns schon geprägt und geholfen hat als wir noch sehr primitive Lebewesen waren.