Serhii Moskalchuk
© Pernille Sandberg Der ukrainische Bassbariton Serhii Moskalchuk studierte von 2010 bis 2015 Gesang an der Nationalen Musikakademie der Ukraine in Kiew. Seit 2015 war er als Solist im Ensemble des ukrainischen Militärs sowie am Städtischen Akademischen Opern- und Balletttheater für Kinder und Jugendliche in Kiew tätig. Von 2015 bis 2020 war er Mitglied des Opernstudios der Nationalen Musikakademie der Ukraine. Außerdem studierte er im Masterstudiengang Gesang an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart. In der Spielzeit 2021/22 gehörte er zum Internationalen Opernstudio des Nationaltheaters Mannheim. 2023 debütierte er an der Oper Frankfurt und wurde Mitglied des Sängerensembles am Staatstheater Kassel. 2025/26 wechselte er an die Staatsoper Hannover.
Serhii Moskalchuk ist Träger zahlreicher Preise, darunter der 1. Preis beim Lions-Club-Wettbewerb in Stuttgart (2021), der 3. Preis mit zwei Sonderpreisen beim Zinka-Milanov-Wettbewerb in Rijeka (2022) und der Sonderpreis beim Belvedere-Wettbewerb (2023). Außerdem war er Finalist bei den Wettbewerben „Die Meistersinger von Nürnberg“ (2022), „Marie Kraja“ (2023) und „BA Lirica“ (2023). In Anerkennung seines künstlerischen Potenzials wurde er 2022 mit einem Stipendium der Richard-Wagner-Gesellschaft und 2024 mit dem Nachwuchspreis der Fördergesellschaft Staatstheater Kassel e.V. ausgezeichnet.
Zu seinen wichtigsten Rollen zählen bisher Leporello in Mozarts Don Giovanni, Don Alfonso in Mozarts Così fan tutte, Kilian in Webers Der Freischütz, Don Basilio in Rossinis Il barbiere di Siviglia, Montano in Verdis Otello, Pietro in Verdis Simone Boccanegra, Kichiga in Tschaikowskis Die Zauberin, Onkel Bonzo in Puccinis Madama Butterfly oder Stefano in Adès’ The Tempest.
Welche künstlerische Zusammenarbeit hat dich besonders geprägt?
In dieser Phase meiner Karriere kann ich nicht sagen, dass eine Zusammenarbeit besonders hervorsticht. Aber ich hatte definitiv das Glück, mit großartigen Sänger:innen, Dirigent:innen und Regisseur:innen zusammenzuarbeiten.
Hast du ein besonderes Ritual, bevor du auf die Bühne gehst?
Mein einziges Ritual ist das Einsingen vor der Vorstellung. Manchmal bete ich, aber da ich das auch in anderen Momenten tue, würde ich es nicht als spezifisches Bühnenritual bezeichnen.
Welche Opern-Figur würdest du gerne mal auf einen Kaffee treffen – und warum?
Um ehrlich zu sein – ich würde keine Opernfigur persönlich treffen wollen.
Welche Reaktion nach einer Aufführung hat dich am meisten gefreut?
Ich freue mich immer, wenn einfach alles funktioniert: die Stimme sitzt, ich bin im Einklang mit dem Orchester, die musikalischen Nuancen stimmen, das Spiel auf der Bühne gelingt. Wenn alles bei mir und meinen Kolleg:innen zusammenpasst und das Publikum am Ende begeistert ist – dann bin ich glücklich.
Welche Musik hörst du, wenn du nicht arbeitest?
Ich höre außerhalb der Arbeit kaum Musik. Ich liebe die Stille.
Welche Rolle kann die Oper in unserer Zeit spielen?
Ich denke, die Oper kann – wie in jeder Epoche – das Leben schöner, reicher und erfüllter machen. Sie kann Dinge schenken, die kein anderes Kunstgenre geben kann. Dafür braucht es aber ein vorbereitetes Publikum – und eine Interpretation, die verständlich und berührend ist.