Matteo Guerzè
© Pernille Sandberg Matteo Guerzè wurde 1997 geboren und begann im Kinderchor des Pavarotti Freni Theaters in Modena zu singen. Er studierte am Boito-Konservatorium in Parma und erhielt u.a. im Young Artist Project des Maggio Musicale Fiorentino, dem Young Singers Project der Salzburger Festspiele 2023 und dem Wexford Opera Festival Irland wichtige künstlerische Impulse. Zuletzt war er von 2022 bis 2024 Mitglied des Opernstudios der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf.
Er ist Preisträger des Magda Olivero International Competition Mailand, des Toti dal Monte Wettbewerbs, des ASLICO-Wettbewerbs 2024 und des CLIP-Wettbewerb Portofino 2024, wo er mit dem Preis als „Bester italienischer Sänger“ ausgezeichnet wurde. Wichtige Partien seines Fachs waren bisher Doktor Malatesta (Don Pasquale), Lorenzo (I Capuleti e i Montecchi), Albert (Werther), Don Profondo (Il viaggio a Reims), u.a.
Seit der Spielzeit 2025/2026 ist er Mitglied des Ensembles der Staatsoper Hannover.
Welche künstlerische Zusammenarbeit hat Sie besonders geprägt?
Für mich war die künstlerische Erfahrung des Maggio Musicale Fiorentino sehr interessante und lehrreich. Dort wurde mir beigebracht, wie man wirklich auf der Bühne singt und wie man ein professioneller Sänger wird.
Haben Sie ein besonderes Ritual, bevor Sie auf die Bühne gehen?
Nein, ich bin nicht abergläubisch. Ich versuche immer mit anderen zu interagieren, bevor die Arbeit beginnt und konzentriere mich auf das Atmen.
Welche Opern-Figur würden Sie gerne mal auf einen Kaffee treffen – und warum?
Ich würde gerne einen Kaffee mit Gianni Schicchi trinken, um ihm zu gratulieren, dass er selbst und seine Tochter aus einer komplizierten Situation herausgekommen ist. Auch dafür, wie er es im Vergleich mit den vielen Verwandten von Buoso Donati geschafft hat, für sich selbst den maximalen Nutzen daraus zu ziehen. Am Ende des Treffens würde ich ihn bitten, mir seinen Schöpfer vorzustellen: Giacomo Puccini. Diese Begegnung mit dem Komponisten wäre für mich sehr inspirierend.
Welche Reaktion nach einer Aufführung hat Sie am meisten gefreut?
Als ich in Wexford war, spielte ich die Rolle von Ali Zegri, einem hinterhältigen und kleinlichen Charakter. Nach der Aufführung applaudierte mir das Publikum, drückte aber auch seine Missbilligung für diesen Charakter aus. So war ich glücklich, überrascht und auch stolz, weil ich es geschafft habe, ein echter Antagonist zu sein.
Welche Musik hören Sie, wenn Sie nicht arbeiten?
Je nach Stimmung höre ich alle Genres, außer Hard Rock, Jazz und Heavy Metal.
Welche Rolle kann die Oper in unserer Zeit spielen?
Für mich hat die Oper die Aufgabe weiterhin ihre universellen Themen zu präsentieren und dabei gleichzeitig ihre Modernität und Aktualität zu demonstrieren. Damit zeigt sie, wie unvergesslich und unsterblich diese Kompositionen sind.