Libretto von Giuseppe Giacosa und Luigi Illica nach Victorien Sardou
In kaum einer anderen Oper werden persönliche Leidenschaft und politische Willkür so eng verkettet und zugleich so grausam entlarvt wie in Giacomo Puccinis Tosca aus dem Jahr 1900. Die schonungslose Abrechnung mit Machtmissbrauch und Machenschaften und zugleich tief berührende Liebesgeschichte elektrisieren bis heute mit einer Partitur, die packende Dramatik und nervenzerreißende Spannung ebenso kennt wie Momente von berückender Schönheit. Arien wie Toscas „Vissi d’arte“ und Cavaradossis „E lucevan le stelle“ zählen nicht umsonst zu den Ikonen der italienischen Gesangskunst.
Regisseur Vasily Barkhatov lenkt auf der Folie einer Welt, in der sich Kunst und Macht in der Öffentlichkeit glamourös begegnen, den Blick auf Begehrlichkeiten und Missbrauch in den Hinterzimmern. In den bildgewaltigen Räumen von Zinovy Margolin ist diese Tosca ein unter die Haut gehendes musiktheatralisches Psychogramm.
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Tosca
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- Musikalische Leitung Masaru Kumakura / Piotr Jaworski
- Inszenierung Vasily Barkhatov
- Bühne Zinovy Margolin
- Kostüme Olga Shaishmelashvili
- Chor Lorenzo Da Rio
- Szenische Einstudierung der Wiederaufnahme Valérie Junker
- Licht, Video Alexander Sivaev
- Dramaturgie Regine Palmai
- Dramaturgische Betreuung der Wiederaufnahme Anne do Paço
- Kinderchor Tatiana Bergh
- Floria Tosca Cristiana Oliveira
- Baron Scarpia / Ein Schließer Grga Peroš
- Cesare Angelotti Serhii Moskalchuk
- Mesner Daniel Eggert
- Spoletta Michał Prószyński
- Sciarrone Juhyeon Kim
- Marchesa Attavanti Statisterie der Staatsoper Hannover
- Chor der Staatsoper Hannover
- Extrachor der Staatsoper Hannover
- Kinderchor der Staatsoper Hannover
- Statisterie der Staatsoper Hannover
- Niedersächsisches Staatsorchester Hannover
Vor dem Hintergrund seiner Analysen zeigt der Regisseur die Handlung nicht nur szenisch mit unzähligen klugen Details, sondern auch sehr nah an der Musik orientiert, was dem ganzen Abend einen grausamen Schauer überzieht, wenn man sich auf diese Sichtweise einlässt. Und das sollte man, denn sie ist in jeglicher Hinsicht spannend und tief bewegend. [...] Seth Carico ist ein so fantastischer Sängerdarsteller [...]. Mit seinem stimmvollen, hochkultivierten und traumhaft schön timbrierten Bariton gestaltet er ausdrucksstark und differenziert, nie protzig auftrumpfend die vielschichtigen Charakterseiten des Täters und Opfers Scarpia und macht die regieliche Interpretation dieses Menschen intensiv erlebbar. Ein grandioses Haus- und Rollendebut!
So zeigt Barkhatov, dass unter der reißerischen Oberfläche des Stückes mehr steckt, als bisher zu ahnen war: Die Diskussion um „Tosca“ ist endlich wieder eröffnet. Mehr kann ein Regisseur kaum erreichen.
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